In einem gemeinsamen Appell fordern 80 Verantwortliche der katholischen Kirche, “endlich die Klimaschutzbremsen zu lockern” und “verlässliche Rahmenbedingungen und langfristige Zeitpläne” zu schaffen, die dabei unterstützen, den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern. “Wir sind bereit, Klimaschutz konkret umzusetzen, die notwendigen Veränderungen anzugehen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Doch noch existieren zu viele hemmende Rahmenbedingungen und Unklarheiten, die einen effektiven Klimaschutz massiv ausbremsen,” so der Appell an die Bundesregierung und die Landesregierungen mit der Überschrift “Wir sind bereit”.

Die Liste der Unterzeichnenden ist lang: Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sowie der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke, der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer und DBK-Umweltbischof Rolf Lohmann, Direktor:innen und Vorstände von 40 Caritasverbänden – darunter der Deutsche Caritasverband und 17 Diözesancaritasverbände (Aachen, Bamberg, Berlin, Dresden-Meißen, Essen, Freiburg, Fulda, Görlitz, Hildesheim, Köln, Limburg, München und Freising, Münster, Osnabrück, Paderborn, Rottenburg-Stuttgart, Speyer) – und fünf Fachverbänden der Caritas, die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), der Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, 14 Ordensober:innen und weitere katholische Persönlichkeiten haben den Text unterzeichnet. Viele dieser Organisationen haben ihre Treibhausgasemissionen selbst bereits substantiell gemindert oder befinden sich auf dem Weg dahin.
Der Deutsche Caritasverband etwa hat sich verpflichtet, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden.

Politik handelt so, als hätte die Klimakatstrophe nicht längst begonnen

“Eine Politik, die unvermindert handelt, als ob die Klimakatastrophe nicht längst begonnen hätte und nicht schon jetzt jährlich Tausende an Toten durch Hitze, Dürren oder Überschwemmungen sowie volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe erzeugt, suggeriert der Bevölkerung, die Lage sei keinesfalls so ernst, wie die Wissenschaft anmahnt. Deshalb: Sorgen Sie dafür, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Klimakatastrophe im Zentrum der Debatte stehen. Wir schaffen es nicht mehr, die 1,5-Grad Grenze einzuhalten,” so der Appell. “Die Ereignisse der letzten Wochen zeigen: Die gesellschaftspolitische Diskussion geht in eine völlig falsche Richtung,” so der Text weiter.

Sanierung von Gebäuden, Beschleunigung der Mobilitätswende

Konkret fordern die Unterzeichner:innen unter anderem für eine Sanierungsoffensive von Gebäuden – Wohnraum, aber auch andere Gebäude wie soziale Einrichtungen und öffentliche Gebäude. Gerade gemeinnützige Träger von sozialen Einrichtungen und Diensten verfügen nicht über ausreichend finanzielle Mittel, um diese Sanierung allein zu stemmen.
Auch eine Beschleunigung der Mobilitätswende und die stärkere Berücksichtigung von sozialer Gerechtigkeit bei der Transformation in Richtung Klimaneutralität gehören zu den Forderungen der Unterzeichner:innen.

Den vollständigen Appell-Text finden Sie hier: Klimaschutz – Startseite (wirsindbereit.net)

Zur Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes vom 10.07.2023

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Weitere Unterzeichnende aus der Caritas:

Städte und Regionen
Aachen Stadt und Land, Kreis Altena-Lüdenscheid, Dortmund, Düsseldorf, Landkreis Emmendingen, Frankfurt, Hamm, Herne, Landkreis Kelheim, Köln, Mannheim, Main-Taunus und Hochtaunus, Region Mönchengladbach, Nürnberg, Landkreis Nürnberger Land, Rheine, Ruhr-Mitte, Schaumberg-Blies, Landkreis Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim, Landkreis Weilheim-Schongau, Tauberkreis, Wuppertal/Solingen

Fachverbände Bundesebene
Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF)
Sozialdienst Katholischer Männer (SKM)
Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe (BVkE)
Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e. V. (CBP)
Raphaelswerk