In der ersten Folge des neuen Caritas-Klimapodcasts erklären unsere Gäste Peter Neher und Elena Klein, warum Deutschlands größter Wohlfahrtsverband sich für einen ambitionierten, sozial gerechten Klimaschutz einsetzt. Außerdem: Klimanachrichten von Germanwatch und das „Wort zum Klima“.

Was hat Caritas mit Klimaschutz zu tun? Diese Frage steht im Zentrum der Premieren-Folge des neuen Caritas-Klimapodcasts. Antworten darauf liefern unsere Studio-Gäste Elena Klein von der youngcaritas im Erzbistum Köln und Dr. Peter Neher, seit 18 Jahren Präsident des Deutschen Caritasverbandes.

„Wer den Klimaschutz nicht ernst nimmt, handelt jetzt schon sozial unverantwortlich“

Im Generationen-Gespräch macht Peter Neher deutlich, dass Klimaschutz ein soziales Thema ist – und unter den Folgen des Klimawandels besonders arme Menschen leiden – weltweit aber auch in Deutschland. „Wer den Klimaschutz nicht ernst nimmt, handelt jetzt schon sozial unverantwortlich“, so Neher, der froh darüber ist, dass die junge Generation Druck macht und für eine gerechtere Welt auf die Straße geht.

Elena Klein, die gerade einmal sieben Jahre alt war, als Peter Neher zum Caritas-Präsidenten gewählt wurde, begrüßt die Entscheidung der verbandlichen Caritas bis 2030 klimaneutral werden zu wollen und macht deutlich, dass sich die Jugend-Engagement-Plattform bereits seit vielen Jahren proaktiv mit dem Klimaschutz beschäftigt: „Wir machen Workshops zu Zero-Waste, Upcycling und beteiligen uns an Aufräumaktionen –  außerdem bringt die youncaritas Aktionshefte wie ‘Zu spät Planet?’ heraus“, so Klein.

Forderung an künftige Regierung: „Klima immer mitdenken!“

Von der kommenden Bundesregierung erwarten sowohl Neher als auch Klein ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz. „Ich habe eine simple Formel, die ich der künftigen Bundesregierung mitgeben will“, so Klein: „Klima immer mitdenken – auch wenn es weh tut.“ Caritas-Präsident Peter Neher ist zuversichtlich, dass trotz Corona-Pandemie das Thema Klimaschutz bei der Bundestagswahl entscheidend wird: „Das Thema ist bei allen demokratischen Parteien auf der Agenda – das gibt mir Hoffnung.“

Weiterführende Links und Infos aus dem Generationen-Gespräch:


Klimanachrichten feat. Germanwatch

Flankiert wird jede unsere Podcast-Folgen mit einer kurzen Schalte zu Kai Bergmann, Referent für deutsche Klimapolitik bei der NGO Germanwatch, die Hörer*innen mit spannenden Einblicken und Nachrichten aus dem Klimapolitischen Berlin versorgt

  • In der Premieren-Folge macht Bergmann auf das Bündnis für sozialverträgliche Mobilitätswende aufmerksam. „Hier haben sich Akteure aus dem sozialen und ökologischen Bereich zusammengefunden um gemeinsam an Transformation zu arbeiten“, so Bergmann.
    Mehr Infos zum Bündnis
  • Außerdem stellt Bergmann eine neue Studie des Deutschen Institut für Wirtschaft (DIW) vor. Darin geht es um Gas, das als mögliche Brücke in eine klimaneutrale Welt dienen könnte.
    Mehr Infos zur Studie

Wort zum Klima

Am Ende jeder Podcast-Folge, entlässt uns Dr. Thomas Dietrich mit einem kurzen theologischen Impuls. Er ist Pfarrer, Theologe und Leiter der Abteilung Sozialpastoral im Erzbischöflichen Seelsorgeamt der Erzdiözese Freiburg.

Der Impuls im Wortlaut:

„Gott sah, dass es gut war.“ (Gen 1)

Immer wieder klingt dieser Satz im ersten Kapitel der Bibel an.

„Gott sah, dass es gut war.“

Das heißt doch:

In den Gütern der Erde wohnt die Güte Gottes.

Wohnt sie da?

Oder kann diese Güte auch verloren gehen?

Die Situation unserer Welt legt das nahe.

Unser Umgang mit den Gütern der Erde ist verschwenderisch,

so als ob sie gerade nichts wert wären.

Er ist ungerecht, weil wenige vieles und viele weniges haben.

Unter den Vorzeichen des Klimawandels ist dieser Umgang geradezu selbstmörderisch.

„Gott sah, dass es gut war.“

Sollte die Bibel hier irren?

Ich kann das nicht glauben.

Am Ende des Schöpfungsgedichtes steht noch ein anderer Satz:

„Hiermit übergebe ich Euch …“

Euch – das meint hier alle Menschen.

Und das bedeutet:

Die Schöpfung gehört allen, allen Menschen,

die Güter gehören allen, allen Menschen.

Und die Güte Gottes?

Sie geht dort verloren, wo die Güter und damit die Güte nicht geteilt werden.