In der dritten Folge des Caritas-Klimapodcasts erklärt Studiogast Fabian Scheidler, welchen Einfluss der Klimawandel weltweit auf Fluchtbewegungen hat – und was es braucht, um Klimagerechtigkeit herzustellen. Außerdem werfen wir gemeinsam mit Kai Bergmann von Germanwatch einen Blick auf die Wahlprogramme der Parteien zur Bundestagswahl und haben ein neues „Wort zum Klima“ für euch.

Derzeit mehr als 20 Millionen Klimaflüchtlinge weltweit

Seit vielen Jahre beschäftigt sich Fabian Scheidler als Buchautor mit Fragen der globalen Gerechtigkeit – und somit auch mit den Folgen des menschengemachten Klimawandels. „Mehr als 20 Millionen Menschen sind derzeit weltweit bedingt durch Extremwetter-Ereignisse auf der Flucht“, warnt Scheidler und merkt an, dass die Zahl von klimabedingten Naturkatastrophen sich global in den vergangenen zehn Jahren verzehnfacht hat.

Zusätzlich zu den Extremwetterereignissen kommen laut Scheidler noch langsame Klimawirkungen, wie der Meeresspiegelanstieg: „Viele Gegenden der Welt werden schon heute sukzessive unbewohnbar, wenn zusätzlich gewisse Klimakipppunkte erreicht werden, sind Fluchtbewegungen die logische Folge“, so Scheidler. Nur ein Umdenken hin zu einem wirklich ambitionierten Klimaschutz und eine systematische Transformation, könne die fatalen Entwicklungen des Klimawandels abfedern.

Weiterführende Links:


KLIMANACHRICHTEN FEAT. GERMANWATCH

Flankiert wird jede unsere Podcast-Folgen mit einer Schalte zu Kai Bergmann, Referent für deutsche Klimapolitik bei der NGO Germanwatch, die Hörer*innen mit spannenden Einblicken und Nachrichten aus dem Klimapolitischen Berlin versorgt:


WORT ZUM KLIMA

Am Ende jeder Podcast-Folge, entlässt uns Dr. Thomas Dietrich mit einem kurzen theologischen Impuls. Er ist Pfarrer, Theologe und Leiter der Abteilung Sozialpastoral im Erzbischöflichen Seelsorgeamt der Erzdiözese Freiburg.

Der Impuls im Wortlaut:

Entwicklung und Frieden – populorum progressio

Man sagt, dass im Internet längst ein Krieg tobt.

Den Krieg der Meinungen kennen wir alle.

Aber es gibt auch einen heimlichen Krieg um Datenbesitz und Kontrolle.

Dieser Krieg ist ein Abbild unserer Wirtschaft,

auch sie zeigt kriegerische Züge.

Da gibt es reiche Mächtige und ohnmächtige Arme.

Die einen geben den Ton an,

die anderen knirschen mit den Zähnen.

Und auch das ist Krieg.

In Deutschland versuchen wir seit 70 Jahren den Weg sozialer Marktwirtschaft.

Das heißt:

Von jedem Fortschritt erhalten die weniger Begüterten ein Stück mehr.

Die Bedürfnisse der Schwachen werden stärker gewichtet.

Das ist so etwas wie eine Option für die Armen.

Wäre das ein Modell für diese Welt?

Arme Gesellschaften bekommen etwas mehr als die reichen Länder?

Ein Traum?

Für manche ein Alptraum?

Wir im Norden haben viel mehr als die Länder im Süden.

Paul VI. hat in seiner Enzyklika populorum progressio in genau diese Richtung gewiesen.

Deutsch heißt die Enzyklika „über den Fortschritt der Völker“.

Entwicklung, sagt der Papst da,

Entwicklung ist ein neues Wort für den Frieden.

Es ist höchste Zeit dazu.


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