Nur mit sozialem Ausgleich kann der Klimaschutz durch den EU-Emissionshandel breite Akzeptanz finden.
Wie die soziale Ausgestaltung des ETS 2 konkret gelingen kann, war Thema des Gespräch am 24.09.2025 zwischen der Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Dr. Peter Liese MdEP, klimapolitischer Sprecher der EVP-Fraktion, Dennis Radtke MdEP, sozialpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion, und dem Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Prof Dr. Ottmar Edenhofer.
Steigende Preise führen zu sinkender Nachfrage – diese Grundregel der Ökonomie will sich die Europäische Union bei der Klimapolitik zunutze machen. Der Deutsche Caritasverband unterstützt das Ziel der EU, den Verbrauch fossiler Heizträger deutlich zu senken. Er befürwortet ausdrücklich, dass das Europäische Parlament mit dem Emissionshandel im Verkehrs- und Gebäudesektor (ETS 2) über höhere CO2-Preise den Klimaschutz voranbringen will.
Gleichzeitig müssen die sozialen Auswirkungen von höheren Preisen abgefedert werden, damit Klimaschutz in der Bevölkerung akzeptiert wird.
„Wer die Klimakrise verhindern will und gerade die Armen in Europa und weltweit vor den zerstörerischen Auswirkungen der Klimakrise schützen will, muss die mit CO2-Preissteigerungen verbundene Veränderungschance nutzen,“ betonte Eva Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes anlässlich der Veranstaltung des Verbandes im Europäischen Parlament in Brüssel. „Hitzewellen und Unwetterkatastrophen haben uns längst deutlich gemacht, dass ein Hinausschieben von Klimaschutzmaßnahmen unverantwortlich wäre und dass es gerade die Ärmsten sind, die auf eine engagierte Klimapolitik angewiesen sind.“
Prof Dr. Ottmar Edenhofer, Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung stellt fest: „Das neue Emissionshandelssystem ETS 2 ist ein zentrales Element der europäischen Klimapolitik und darf nicht durch die gegenwärtige politische Debatte entkernt werden. Den Bedenken gegen das ETS 2 lassen sich durch klare Marktregeln, verlässliche Preisprognosen und wirksame Maßnahmen gegen extreme Preisausschläge begegnen sowie durch eine wirksame soziale Flankierung.“
Weitere Informationen und die vollständige Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbands finden Sie hier.