„Wir haben das Abfallmanagement optimiert, bei den Speisen das Fleisch reduziert und sind dazu übergegangen, viel mehr lokal einzukaufen.“ Annika Wolter, Geschäftsführerin des St. Franziskus-Hospitals Münster, kämpft mit ihrem Krankenhaus seit 2016 für eine bessere Klimabilanz: „Seit diesem Jahr beziehen wir auch zertifizierten grünen Strom.“ Ergebnis: Zwischen 2016 und 2021 hat die Klinik ihren CO2-Ausstoß um 42% reduziert.

Das zeigt: Krankenhäuser, Kitas, Pflegeheime sind wichtige Hebel in Richtung Klimaneutralität. Schließlich werden in sozialen Einrichtungen Zehntausende Gebäude geheizt, Millionen Menschen verpflegt, Geräte mit Strom betrieben, Wäsche und Arbeitskleidung gewaschen.

Das St. Franziskus-Hospital will seinen Beitrag leisten. „Der Umweltschutz hat für uns eine große Priorität. So steht in unserem Leitbild der franziskanische Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung festgeschrieben“, erklärt Annika. Deshalb hat das Krankenhaus bei einem vom Bund geförderten Projekt mitgemacht und den eigenen Krankenhausbetrieb nachhaltiger gestaltet.

„Eine wichtige Stellschraube war das Narkosegas, das wir ausgewechselt haben,“ sagt die Geschäftsführerin. Das bislang verwendete Produkt ist in vielen Kliniken das Mittel der Wahl, weil es schnell eine passende Narkosetiefe und ein rasches Wiedererwachen der Patient:innen ermöglicht. Sein Treibhauspotenzial ist aber rund 20-mal so hoch als das anderer Mittel. Das St.Franziskus-Hospital ist auf ein alternatives Gas umgestiegen, das medizinisch genauso wirksam ist.

„Die Umstellung war Anlass für viele Diskussionen, wir mussten einige Widerstände überwinden;“ gibt Annika zu. Aber es hat sich gelohnt: Durch den Wechsel spart die Klinik jährlich ca. 500 Tonnen CO2-Äquivalent ein – so viel, wie 45 Einfamilienhäuser im Jahr ausstoßen.

Dennoch gibt es noch Einiges zu tun: Der Tausch weiterer Lüftungsanlagen oder die Fortführung der Fenstersanierung würden beispielsweise nochmal viel CO2 einsparen. Denn die ältesten Gebäudeteile sind 165 Jahre alt. Das Problem: Das Förderprojekt ist ausgelaufen und die Mittel für solche Umbauten hat ein gemeinnütziges Krankenhaus nicht.

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