Die „Bewahrung der Schöpfung“ ist auch für Caritasverbände auf dem Land ein wichtiges Thema

Der Caritasverband Hochrhein e.V. engagiert sich bereits seit über 15 Jahren im Bereich Klimaschutz. Vor allem im Bereich der Elektromobilität – sei es durch Autos, oder Fahrräder – war und ist die Caritas Hochrhein bereits vor vielen Jahren einer der  Vorreiter.

Viele ländliche Caritasverbände scheuen sich heute noch davor, auf Elektromobilität umzusteigen, da die Herausforderungen auf dem Land und auch in höheren Lagen doch andere sind, als in der Stadt.

Dass das aber sehr gut funktionieren kann, zeigt die Caritas Hochrhein. Das Einzugsgebiet ist der Landkreis Waldshut und die Stadt Rheinfelden im Landkreis Lörrach. Insgesamt beschäftigt die Caritas Hochrhein ca. 1200 Mitarbeitende. Die Tätigkeitsfelder sind vielfältig mit einem Schwerpunkt auf ambulanten Diensten. Gerade im Bereich der sieben Sozialstationen ist die Elektromobilität ein großes Thema. Über einhundert Fahrzeuge sind hier im Einsatz, so dass der CO2-Ausstoß hier am höchsten wäre. Allerdings sind davon aktuell rund die Hälfte Elektro-Autos. In manchen Sozialstationen werden auch Elektro-Fahrräder genutzt. Die Caritas Hochrhein strebt an, bis 2025 85% der Geschäftswagen auf E-Autos umzustellen.

Auch über 60 eigene Ladestationen stehen den Mitarbeitenden zur Verfügung, so dass die Autos nach jeder Tour an eigenen Ladesäulen, die unter anderem von eigenen Photovoltaik-Anlagen gespeist werden, geladen werden können. Strom, der nicht selbst produziert werden kann, wird über lokale Stromanbieter aus regenerativer Produktion bezogen.

Die anfängliche Skepsis der Mitarbeitenden gegenüber den getriebelosen E-Autos, haben sich schnell verflüchtigt. Auch im Winter lassen sich die Autos – trotz teilweise großen Mengen Schnees in den Bergen – sehr gut und sicher fahren. Die Reichweiten sind auch bei Kälte absolut ausreichend. Die Tourenlängen betragen in der Spitze bis zu 100 km. Noch nie ist ein Fahrzeug wegen eines leeren Akkus liegen geblieben. Eine Mitarbeiterin der Sozialstation St. Blasien, deren Einzugsgebiet zwischen 770- 1015 Höhenmeter liegt, sagt: „Mein Nachbar hat das gleiche Auto, wie ich bei der Arbeit (VW-Up) als Benziner. Er kommt deutlich schlechter durch das Schneetreiben, als ich.“

Elektromobilität hat auch weitere Vorteile: Da mit den E-Autos kein Benzin mehr getankt werden muss, entsteht hier eine deutliche Kostenersparnis. Auch der Unterhalt ist im Vergleich zu einem Benziner kostengünstiger, da es keinen motorbedingten Verschleiß mehr gibt und kein Ölwechsel etc. mehr gemacht werden muss. Weiterhin konnte die Beschaffung der Autos durch die aktuellen Förderungen wirtschaftlich dargestellt werden.

Die Caritas Hochrhein investiert aber nicht nur in Elektromobilität, um den Klimaschutz voran zu bringen. Auch eigene Photovoltaik-Anlagen, Hackschnitzelanlagen und Blockheizkraftwerke zählen zu den vielen großen Umweltschutz-Projekten.
Aber auch im Kleinen werden immer wieder Schritte unternommen, so wie der Austausch der Leuchtmittel, Müllkonzepte, ein einheitliches Reinigungsmanagement mit ökologischen Reinigungsmitteln, Nutzen einer eigenen Quelle, Anbau von Obst und Gemüse für die Caritas-eigene Küche, Haltung eigener Bienenvölker und das Angebot für die Mitarbeitenden „JobRad“.

Weiterhin werden in möglichst allen unseren Einrichtungen die Klient:innen mit kleineren Projekten zum Klimaschutz aufgerufen. Auch Einrichtungs-Übergreifende Aktionen werden immer wieder gestartet, wie eine Handy-Recycel-Aktion über Missio, oder der Teilnahme beim Stadtradeln.

Zukünftig ist die Einrichtung einer Klima-AG geplant, die den Klimaschutz aktiv voran bringen soll. Durch die Dezentralität des Caritas Hochrhein benötigt es eine Koordinierungsstelle, die sich um dieses Thema kümmert und ein messbares Umweltmanagementsystem einführt. Hier soll zunächst einmal eine Klimabilanz erstellt werden, so dass erhoben werden kann, an welchen Stellen der Klimaschutz noch ausgebaut werden kann und wo die Caritas Hochrhein schon gute Arbeit leistet. Auch kleinere Projekte und Aktionen, die von allen umgesetzt werden können, sollen immer wieder von der Klima-AG initiiert werden.

Somit können wir uns alle gemeinsam auf den Weg machen, um die Schöpfung Gottes zu bewahren und unsere Umwelt zu schützen.

Rolf Steinegger – Vorstand Caritas Hochrhein
Dietmar Lang – Stellv. Leitung Zentrale Dienste
Heidi Melch – Referentin youngcaritas Hochrhein